Wann darf ich blühen? Wie Deine Genetik die Blütezeit Deiner Cannabispflanzen bestimmt
- fn2136
- 24. Mai
- 10 Min. Lesezeit

Für jeden Cannabis-Anbauer ist die Blütezeit ein kritischer Faktor. Sie bestimmt nicht nur, wann du deine Ernte erwarten kannst, sondern auch, welche Sorten überhaupt für dein spezifisches Klima oder dein Anbausetup geeignet sind. Warum beginnt eine Pflanze genau dann zu blühen, wenn die Tage kürzer werden, während eine andere einfach nach ein paar Wochen Wachstum von selbst damit anfängt? Das Geheimnis liegt tief in ihrer Genetik.
Bei High Level Genetics verstehen wir die Bedeutung der Blütezeit und die genetischen Mechanismen, die sie steuern. Die Wahl der richtigen Genetik basierend auf ihrem Blüteverhalten ist entscheidend für deinen Erfolg, besonders wenn du outdoor oder in einem Gewächshaus anbaust.
In diesem Artikel tauchen wir in die genetischen Grundlagen der Blütezeit bei Cannabis ein. Wir werden die Unterschiede zwischen den klassischen photoperiodischen Sorten (oft als Indica oder Sativa bezeichnet) und den modernen Autoflower-Sorten erklären und dir zeigen, wie ihre Gene ihren "Blühplan" bestimmen.
Warum blüht Deine Pflanze überhaupt? Der Übergang vom Wachstum zur Blüte
Stell dir den Lebenszyklus deiner Cannabispflanze in zwei Hauptphasen vor: die vegetative Phase (das reine Wachstum von Blättern und Stängeln) und die Blütephase (die Produktion von Blüten – den Buds, die wir ernten). Der Übergang von der Veg-Phase zur Blüte ist ein entscheidender Entwicklungsschritt, der durch bestimmte Signale ausgelöst wird.
Welche Signale das sind, ist genetisch festgelegt. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptmechanismen, die bestimmen, wann und wie eine Cannabispflanze zu blühen beginnt: Photoperiodismus und Autoflowering.
Der Klassiker: Photoperiodische Cannabis-Genetik (Deine "normalen" Indicas, Sativas & Hybriden)
Die allermeisten traditionellen Cannabis-Sorten, einschliesslich der klassischen Indicas, Sativas und ihrer Hybriden, sind photoperiodisch. Das bedeutet, ihr Übergang von der vegetativen Phase zur Blüte wird durch die Länge der Licht- und Dunkelphasen (die Photoperiode) ausgelöst.
Der Auslöser: Diese Pflanzen beginnen zu blühen, wenn die Dunkelperiode lang genug wird. Das passiert in der Natur im Spätsommer und Herbst, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Indoor simulierst du diesen Prozess, indem du den Lichtzyklus von einer Wachstumsphase (z. B. 18 Stunden Licht / 6 Stunden Dunkelheit) auf eine Blütephase (typischerweise 12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit) umstellst. Erst wenn die Pflanze 12 Stunden ununterbrochene Dunkelheit pro Tag erlebt, erhält sie das Signal zur Blüte.
Die genetische Grundlage: Photoperiodische Pflanzen besitzen spezielle Photoperiod-Gene. Diese Gene produzieren Proteine, die im Grunde als "Lichtsensoren" oder "innere Uhren" der Pflanze agieren. Sie messen die Länge des Tages und der Nacht. Wenn die Länge der Dunkelperiode einen kritischen Schwellenwert überschreitet (der genetisch variieren kann), lösen diese Gene eine Signalkette aus, die der Pflanze "sagt", dass es Zeit ist, mit der Blüte zu beginnen, um Samen zu produzieren, bevor der Winter kommt.
Indica vs. Sativa Tendenz bei der Blütezeit: Die traditionelle Unterscheidung, dass Indicas schneller blühen und Sativas länger brauchen, hat hier ihren Ursprung. Genetiken aus Regionen näher am Äquator (oft Sativa-lastig) sind an Jahreszeiten mit weniger starken Schwankungen der Tageslänge gewöhnt und benötigen oft eine längere Dunkelperiode, um überhaupt zu blühen, und brauchen dann auch länger, um fertig zu werden (10-14 Wochen oder mehr). Genetiken aus höheren Breitengraden (oft Indica-lastig) sind an kürzere Sommer und einen schnelleren Übergang zum Herbst gewöhnt; sie blühen oft schon bei etwas kürzeren Nächten und haben eine kürzere Blütezeit (8-10 Wochen). Diese "Tendenzen" sind genetisch in ihren Photoperiod-Genen und anderen blühsteuernden Genen verankert.
Der Game Changer: Deine Autoflower-Genetik
Autoflower-Sorten haben das Cannabis-Anbauspiel revolutioniert, besonders für Outdoor-Anbauer in Regionen mit kurzen Sommern oder für jene, die schnelle Indoor-Ernten wünschen. Ihr Blüteverhalten unterscheidet sich grundlegend von photoperiodischen Sorten, und das liegt an einem spezifischen Gen.
Der Auslöser: Autoflower-Pflanzen beginnen zu blühen, basierend auf ihrem Alter oder Reifegrad, nicht auf dem Lichtzyklus. Nach einer relativ kurzen vegetativen Phase von typischerweise 2 bis 4 Wochen wechseln sie automatisch in die Blütephase, selbst wenn sie 18, 20 oder sogar 24 Stunden Licht pro Tag erhalten.
Die genetische Grundlage: Autoflower-Pflanzen tragen das sogenannte Autoflower-Gen. Dieses Gen stammt ursprünglich von Cannabis ruderalis, einer Unterart, die in Regionen mit extrem kurzen Sommern (wie Südsibirien) heimisch ist, wo die Pflanze schnell wachsen, blühen und Samen produzieren muss, bevor die Saison vorbei ist. Das Autoflower-Gen wirkt wie eine interne Uhr oder ein "Override-Schalter", der die Reaktion auf die Photoperiode übergeht. Es signalisiert der Pflanze, nach Erreichen einer bestimmten Entwicklungsstufe oder eines bestimmten Alters mit der Blüte zu beginnen, unabhängig von den Lichtsignalen. Dieses Gen wird oft als dominant gegenüber den photoperiodischen Genen betrachtet. Das heisst, wenn eine Pflanze auch nur eine Kopie dieses dominanten Autoflower-Gens von einem Elternteil erbt, wird sie Autoflower sein.
Genetik beeinflusst auch die Dauer Deiner Blüte (innerhalb des Typs)
Es ist nicht nur der Blüte-Auslöser, der genetisch gesteuert wird. Auch die Geschwindigkeit, mit der deine Pflanze nach dem Auslöser die Blütephase durchläuft, ist genetisch festgelegt.
Warum braucht eine photoperiodische Sativa nach Einleitung der Blüte 10-14 Wochen, während eine photoperiodische Indica nur 8-9 Wochen braucht? Das liegt an anderen Genen, die die Stoffwechselraten und die Geschwindigkeit der Blütenentwicklung beeinflussen.
Auch bei Autoflowers variiert die Gesamtzeit von der Keimung bis zur Ernte genetisch. Manche Sorten sind "Super-Autos", die in nur 60-70 Tagen fertig sind, während andere 90 Tage oder länger benötigen. Diese Unterschiede in der Gesamtzeit sind ebenfalls in ihrer Genetik kodiert.
Die Umwelt: Beeinflusst die Qualität und Geschwindigkeit, aber nicht den Typ
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Umwelt zwar die Gesundheit, den Ertrag und die Qualität (Potenz, Terpene) deiner Blüten massiv beeinflusst und sogar die Geschwindigkeit des Blühfortschritts verlangsamen (durch Stress oder schlechte Bedingungen) oder beschleunigen (durch optimale Pflege) kann, aber sie ändert nicht den genetisch festgelegten Blüte-Auslöser.
Eine photoperiodische Pflanze wird niemals einfach von selbst zu blühen beginnen, nur weil sie alt ist; sie braucht das Lichtsignal (lange Nacht). Und eine Autoflower wird immer blühen, sobald sie reif ist, egal wie lang die Nächte sind oder ob du ihr 24 Stunden Licht gibst. Deine Umweltbedingungen beeinflussen wie gut sie blüht und wie schnell sie ihre genetisch vorgesehene Blütezeit durchläuft, aber nicht, wann der Prozess überhaupt startet (bei Photoperioden) oder ob er altersbedingt ist (bei Autoflowers).
Deine Wahl der Genetik basierend auf Blütezeit und Anbaumethode
Das Wissen um diese genetischen Unterschiede ist super wichtig für deine Entscheidung, welche Genetik du anbauen möchtest:
Indoor: Du hast die volle Kontrolle über den Lichtzyklus. Du kannst wählen, ob du photoperiodische Sorten anbaust (die du nach Belieben in die Blüte schicken kannst, um Grösse/Ertrag zu kontrollieren) oder Autoflower (für schnelle, wiederholte Ernten). Die genetisch bedingte Dauer der Blüte ist hier wichtig für deine Zyklusplanung.
Outdoor: Hier bist du vom natürlichen Lichtzyklus abhängig. Die genetisch bedingte Reifezeit photoperiodischer Sorten ist entscheidend. Du musst eine Genetik wählen, die garantiert vor dem ersten Frost oder den grossen Herbstregen in deiner Region fertig wird. Autoflower sind hier eine fantastische Option, besonders in Regionen mit kurzem Sommer, da sie ihre genetisch festgelegte Blütezeit unabhängig vom Tageslicht durchlaufen und oft schneller erntereif sind als photoperiodische Sorten. Du könntest sogar mehrere Autoflower-Ernten in einer Saison erzielen.
Gewächshaus: Du hast mehr Flexibilität. Du kannst photoperiodische Sorten anbauen und ihre Blüte durch Abdunklung steuern (Light Deprivation), um mehrere Ernten zu planen. Oder du wählst Autoflower für eine kontinuierliche Produktion, da sie ihre Blüte unabhängig vom Licht starten.
Fazit: Deine Genetik gibt den Takt vor
Die Blütezeit deiner Cannabispflanze ist primär eine genetische Eigenschaft. Die Genetik bestimmt den grundlegenden Mechanismus des Blüh-Auslösers – ob deine Pflanze photoperiodisch auf Lichtzyklen reagiert (dank ihrer Photoperiod-Gene) oder ob sie eine Autoflower ist und nach einer bestimmten Zeit von selbst zu blühen beginnt (dank des dominanten Autoflower-Gens).
Dieses Wissen ermöglicht es dir als Anbauer, die richtige Sorte für deine spezifische Anbaumethode und die Bedingungen an deinem Standort auszuwählen. Während deine Pflege und die Umwelt die Gesundheit, Qualität und wie schnell die genetisch vorgegebene Blüte abläuft, beeinflussen, gibt die Genetik den Takt vor, wann die Pflanze überhaupt bereit ist, ihre kostbaren Blüten zu entwickeln. Eine informierte genetische Wahl ist der Schlüssel zu deiner erfolgreichen Ernteplanung.
Hinweis: Obwohl die Blütezeit genetisch bestimmt ist, können extremer Stress oder sehr schlechte Bedingungen den Blühprozess verzögern oder beeinträchtigen. Die Blütezeiten, die von Züchtern angegeben werden, basieren in der Regel auf optimalen Bedingungen.
Für jeden Cannabis-Anbauer ist die Blütezeit ein kritischer Faktor. Sie bestimmt nicht nur, wann du deine Ernte erwarten kannst, sondern auch, welche Sorten überhaupt für dein spezifisches Klima oder dein Anbausetup geeignet sind. Warum beginnt eine Pflanze genau dann zu blühen, wenn die Tage kürzer werden, während eine andere einfach nach ein paar Wochen Wachstum von selbst damit anfängt? Das Geheimnis liegt tief in ihrer Genetik.
Bei High Level Genetics verstehen wir die Bedeutung der Blütezeit und die genetischen Mechanismen, die sie steuern. Die Wahl der richtigen Genetik basierend auf ihrem Blüteverhalten ist entscheidend für deinen Erfolg, besonders wenn du outdoor oder in einem Gewächshaus anbaust.
In diesem Artikel tauchen wir in die genetischen Grundlagen der Blütezeit bei Cannabis ein. Wir werden die Unterschiede zwischen den klassischen photoperiodischen Sorten (oft als Indica oder Sativa bezeichnet) und den modernen Autoflower-Sorten erklären und dir zeigen, wie ihre Gene ihren "Blühplan" bestimmen.
Warum blüht Deine Pflanze überhaupt? Der Übergang vom Wachstum zur Blüte
Stell dir den Lebenszyklus deiner Cannabispflanze in zwei Hauptphasen vor: die vegetative Phase (das reine Wachstum von Blättern und Stängeln) und die Blütephase (die Produktion von Blüten – den Buds, die wir ernten). Der Übergang von der Veg-Phase zur Blüte ist ein entscheidender Entwicklungsschritt, der durch bestimmte Signale ausgelöst wird.
Welche Signale das sind, ist genetisch festgelegt. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptmechanismen, die bestimmen, wann und wie eine Cannabispflanze zu blühen beginnt: Photoperiodismus und Autoflowering.
Der Klassiker: Photoperiodische Cannabis-Genetik (Deine "normalen" Indicas, Sativas & Hybriden)
Die allermeisten traditionellen Cannabis-Sorten, einschliesslich der klassischen Indicas, Sativas und ihrer Hybriden, sind photoperiodisch. Das bedeutet, ihr Übergang von der vegetativen Phase zur Blüte wird durch die Länge der Licht- und Dunkelphasen (die Photoperiode) ausgelöst.
Der Auslöser: Diese Pflanzen beginnen zu blühen, wenn die Dunkelperiode lang genug wird. Das passiert in der Natur im Spätsommer und Herbst, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Indoor simulierst du diesen Prozess, indem du den Lichtzyklus von einer Wachstumsphase (z. B. 18 Stunden Licht / 6 Stunden Dunkelheit) auf eine Blütephase (typischerweise 12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit) umstellst. Erst wenn die Pflanze 12 Stunden ununterbrochene Dunkelheit pro Tag erlebt, erhält sie das Signal zur Blüte.
Die genetische Grundlage: Photoperiodische Pflanzen besitzen spezielle Photoperiod-Gene. Diese Gene produzieren Proteine, die im Grunde als "Lichtsensoren" oder "innere Uhren" der Pflanze agieren. Sie messen die Länge des Tages und der Nacht. Wenn die Länge der Dunkelperiode einen kritischen Schwellenwert überschreitet (der genetisch variieren kann), lösen diese Gene eine Signalkette aus, die der Pflanze "sagt", dass es Zeit ist, mit der Blüte zu beginnen, um Samen zu produzieren, bevor der Winter kommt.
Indica vs. Sativa Tendenz bei der Blütezeit: Die traditionelle Unterscheidung, dass Indicas schneller blühen und Sativas länger brauchen, hat hier ihren Ursprung. Genetiken aus Regionen näher am Äquator (oft Sativa-lastig) sind an Jahreszeiten mit weniger starken Schwankungen der Tageslänge gewöhnt und benötigen oft eine längere Dunkelperiode, um überhaupt zu blühen, und brauchen dann auch länger, um fertig zu werden (10-14 Wochen oder mehr). Genetiken aus höheren Breitengraden (oft Indica-lastig) sind an kürzere Sommer und einen schnelleren Übergang zum Herbst gewöhnt; sie blühen oft schon bei etwas kürzeren Nächten und haben eine kürzere Blütezeit (8-10 Wochen). Diese "Tendenzen" sind genetisch in ihren Photoperiod-Genen und anderen blühsteuernden Genen verankert.
Der Game Changer: Deine Autoflower-Genetik
Autoflower-Sorten haben das Cannabis-Anbauspiel revolutioniert, besonders für Outdoor-Anbauer in Regionen mit kurzen Sommern oder für jene, die schnelle Indoor-Ernten wünschen. Ihr Blüteverhalten unterscheidet sich grundlegend von photoperiodischen Sorten, und das liegt an einem spezifischen Gen.
Der Auslöser: Autoflower-Pflanzen beginnen zu blühen, basierend auf ihrem Alter oder Reifegrad, nicht auf dem Lichtzyklus. Nach einer relativ kurzen vegetativen Phase von typischerweise 2 bis 4 Wochen wechseln sie automatisch in die Blütephase, selbst wenn sie 18, 20 oder sogar 24 Stunden Licht pro Tag erhalten.
Die genetische Grundlage: Autoflower-Pflanzen tragen das sogenannte Autoflower-Gen. Dieses Gen stammt ursprünglich von Cannabis ruderalis, einer Unterart, die in Regionen mit extrem kurzen Sommern (wie Südsibirien) heimisch ist, wo die Pflanze schnell wachsen, blühen und Samen produzieren muss, bevor die Saison vorbei ist. Das Autoflower-Gen wirkt wie eine interne Uhr oder ein "Override-Schalter", der die Reaktion auf die Photoperiode übergeht. Es signalisiert der Pflanze, nach Erreichen einer bestimmten Entwicklungsstufe oder eines bestimmten Alters mit der Blüte zu beginnen, unabhängig von den Lichtsignalen. Dieses Gen wird oft als dominant gegenüber den photoperiodischen Genen betrachtet. Das heisst, wenn eine Pflanze auch nur eine Kopie dieses dominanten Autoflower-Gens von einem Elternteil erbt, wird sie Autoflower sein.
Genetik beeinflusst auch die Dauer Deiner Blüte (innerhalb des Typs)
Es ist nicht nur der Blüte-Auslöser, der genetisch gesteuert wird. Auch die Geschwindigkeit, mit der deine Pflanze nach dem Auslöser die Blütephase durchläuft, ist genetisch festgelegt.
Warum braucht eine photoperiodische Sativa nach Einleitung der Blüte 10-14 Wochen, während eine photoperiodische Indica nur 8-9 Wochen braucht? Das liegt an anderen Genen, die die Stoffwechselraten und die Geschwindigkeit der Blütenentwicklung beeinflussen.
Auch bei Autoflowers variiert die Gesamtzeit von der Keimung bis zur Ernte genetisch. Manche Sorten sind "Super-Autos", die in nur 60-70 Tagen fertig sind, während andere 90 Tage oder länger benötigen. Diese Unterschiede in der Gesamtzeit sind ebenfalls in ihrer Genetik kodiert.
Die Umwelt: Beeinflusst die Qualität und Geschwindigkeit, aber nicht den Typ
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Umwelt zwar die Gesundheit, den Ertrag und die Qualität (Potenz, Terpene) deiner Blüten massiv beeinflusst und sogar die Geschwindigkeit des Blühfortschritts verlangsamen (durch Stress oder schlechte Bedingungen) oder beschleunigen (durch optimale Pflege) kann, aber sie ändert nicht den genetisch festgelegten Blüte-Auslöser.
Eine photoperiodische Pflanze wird niemals einfach von selbst zu blühen beginnen, nur weil sie alt ist; sie braucht das Lichtsignal (lange Nacht). Und eine Autoflower wird immer blühen, sobald sie reif ist, egal wie lang die Nächte sind oder ob du ihr 24 Stunden Licht gibst. Deine Umweltbedingungen beeinflussen wie gut sie blüht und wie schnell sie ihre genetisch vorgesehene Blütezeit durchläuft, aber nicht, wann der Prozess überhaupt startet (bei Photoperioden) oder ob er altersbedingt ist (bei Autoflowers).
Deine Wahl der Genetik basierend auf Blütezeit und Anbaumethode
Das Wissen um diese genetischen Unterschiede ist super wichtig für deine Entscheidung, welche Genetik du anbauen möchtest:
Indoor: Du hast die volle Kontrolle über den Lichtzyklus. Du kannst wählen, ob du photoperiodische Sorten anbaust (die du nach Belieben in die Blüte schicken kannst, um Grösse/Ertrag zu kontrollieren) oder Autoflower (für schnelle, wiederholte Ernten). Die genetisch bedingte Dauer der Blüte ist hier wichtig für deine Zyklusplanung.
Outdoor: Hier bist du vom natürlichen Lichtzyklus abhängig. Die genetisch bedingte Reifezeit photoperiodischer Sorten ist entscheidend. Du musst eine Genetik wählen, die garantiert vor dem ersten Frost oder den grossen Herbstregen in deiner Region fertig wird. Autoflower sind hier eine fantastische Option, besonders in Regionen mit kurzem Sommer, da sie ihre genetisch festgelegte Blütezeit unabhängig vom Tageslicht durchlaufen und oft schneller erntereif sind als photoperiodische Sorten. Du könntest sogar mehrere Autoflower-Ernten in einer Saison erzielen.
Gewächshaus: Du hast mehr Flexibilität. Du kannst photoperiodische Sorten anbauen und ihre Blüte durch Abdunklung steuern (Light Deprivation), um mehrere Ernten zu planen. Oder du wählst Autoflower für eine kontinuierliche Produktion, da sie ihre Blüte unabhängig vom Licht starten.
Fazit: Deine Genetik gibt den Takt vor
Die Blütezeit deiner Cannabispflanze ist primär eine genetische Eigenschaft. Die Genetik bestimmt den grundlegenden Mechanismus des Blüh-Auslösers – ob deine Pflanze photoperiodisch auf Lichtzyklen reagiert (dank ihrer Photoperiod-Gene) oder ob sie eine Autoflower ist und nach einer bestimmten Zeit von selbst zu blühen beginnt (dank des dominanten Autoflower-Gens).
Dieses Wissen ermöglicht es dir als Anbauer, die richtige Sorte für deine spezifische Anbaumethode und die Bedingungen an deinem Standort auszuwählen. Während deine Pflege und die Umwelt die Gesundheit, Qualität und wie schnell die genetisch vorgegebene Blüte abläuft, beeinflussen, gibt die Genetik den Takt vor, wann die Pflanze überhaupt bereit ist, ihre kostbaren Blüten zu entwickeln. Eine informierte genetische Wahl ist der Schlüssel zu deiner erfolgreichen Ernteplanung.
Hinweis: Obwohl die Blütezeit genetisch bestimmt ist, können extremer Stress oder sehr schlechte Bedingungen den Blühprozess verzögern oder beeinträchtigen. Die Blütezeiten, die von Züchtern angegeben werden, basieren in der Regel auf optimalen Bedingungen.
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